Nachhaltige Waldbewirtschaftung sichert unser Trinkwasser
Zum Weltwassertag, der jedes Jahr am 22. März von den Vereinten Nationen ausgerufen wird, möchte der Waldbesitzerverband Niedersachsen die Bedeutung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung als essenziellen Schutz für unsere Wasservorräte hervorheben. „Wasser ist die Quelle allen Lebens, und die nachhaltige Waldbewirtschaftung spielt eine unersetzliche Rolle bei der Erhaltung dieser lebenswichtigen Ressource“, beschreibt der Präsident des Waldbesitzerverbandes, Philip von Oldershausen, die Beziehung zwischen Wald und Wasser.
„Es ist erfreulich festzustellen, dass der Bodenwasserspeicher durch die Regenfälle der letzten Monate, ein Niveau erreicht hat, das wir zuletzt vor 5 Jahren messen konnten,“ freut sich Philip von Oldershausen und nimmt dafür auch in Kauf, dass zurzeit aufgrund des hohen Wasserstandes die Wiederaufforstung vielerorts unterbrochen werden musste. Doch der Präsident des Waldbesitzerverbandes warnt davor, aufgefüllte Wasserspeicher als Entwarnung vor den Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels zu betrachten. „Im Gegenteil, wir stehen vor der dringenden Aufgabe, alle Anstrengungen zu unternehmen, die zunehmende Erwärmung einzudämmen oder gar aufzuhalten“, sagt Philip von Oldershausen. Die Waldbesitzenden hoffen, dass eine langanhaltende Trockenperiode im Frühjahr/Sommer ausbleibt, so dass auch im Oberboden noch genügend pflanzenverfügbares Wasser vorhanden ist, damit die Anpflanzungen weiterhin gedeihen können und einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.
„Unsere Anstrengungen den Wald möglichst schnell mit vielen verschiedenen Baumarten wiederaufzubauen, scheint bereits Früchte zu tragen, denn das Statistische Bundesamt hat aktuell ermittelt, dass der Wald in 2021 mehr als 52 Mio. Tonnen CO2 absorbiert hat, das sind über 10 Mio. Tonnen mehr als im Vorjahr! Das Bundesamt führt das auf die aktiven Wiederaufforstungen zurück,“ so der Präsident des Waldbesitzerverbandes.
Hervorzuheben ist, dass bewirtschaftete Wälder durch ihre Fähigkeit, Niederschläge aufzunehmen, zu filtern und zu speichern, einen maßgeblichen Beitrag zur Sicherstellung von hochwertigem Grundwasser leisten, das für die Trinkwasserversorgung gewonnen wird.
Die Honorierung dieser Ökosystemleistung ist von entscheidender Bedeutung, um diese Leistungen auch zukünftig aufrecht zu erhalten. Die Grundwasserneubildung pro Jahr und Hektar unter Wald beträgt rund 1.500 Kubikmeter. Multipliziert mit dem geringen Wert von 1,6 Euro pro Kubikmeter Wasser ergibt sich ein beträchtlicher "Wasser-Wert" von 1.7 Mrd. Euro für den niedersächsischen Privatwald.
Die Tatsache, dass der Privatwald in Niedersachsen allein durch die Grundwasserneubildung einen jährlichen Wert von 1,7 Milliarden Euro generiert und diese Leistung der Gesellschaft bisher kostenlos zur Verfügung stellt, unterstreicht die Dringlichkeit, die nachhaltige Waldbewirtschaftung in politischen Entscheidungen und mit Maßnahmen ausreichend zu unterstützen. Um den Erhalt der Leistungen sicherstellen zu können, bedarf es einer gerechten Entlohnung.
Da die Waldbesitzenden mit ihren Wäldern zur Trinkwassergewinnung beitragen, ist es zudem völlig unverständlich, warum diese noch mit Beiträgen zu Wasser- und Bodenverbänden belastet werden.
Es ist von entscheidender Bedeutung die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes, wie sie seit über 300 Jahren praktiziert wird, als zentralen Akteur im Schutz unserer Wasserressourcen anzuerkennen und entsprechend zu handeln. Nur eine nachhaltige Waldbewirtschaftung und die Honorierung der Leistung können sicherstellen, dass auch zukünftige Generationen von den Funktionen des Waldes profitieren.
Der Waldbesitzerverband Niedersachsen ist die politische Interessenvertretung des Privat- und Kommunalwaldes für 100.000 Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer, denen der Schutz
und Erhalt ihres Waldes, die Freiheit und mit ihr das Recht auf Eigentum in einer sozialen Marktwirtschaft sehr wichtig sind. Die niedersächsischen Waldbesitzenden leisten mit ihrer
Waldbewirtschaftung einen elementaren Beitrag zum Klimaschutz und zum Wohle der Gesellschaft. Ihr nachhaltiges Wirken beruht auf der Balance der drei Säulen: Ökonomie, Ökologie und Soziales.